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DIJ Tokyo

Nora Kottmann

Alumnus/Alumna

Damit beschäftige ich mich:

Ich beschäftige mich mit unterschiedlichsten Beziehungs- und Lebensformen und Fragen rund um Gender, Intimität, Agency, Nähe/Distanz und gesellschaftlicher (Nicht)Zugehörigkeit. Einen Fokus lege ich dabei auch auf den Zusammenhang von Intimität, Raum und (Im)Mobilität. Gegenwärtig arbeite ich allem voran an zwei Projekten: Beziehungswelten ‘jenseits’ der Ehe in Japan (Single-Dasein; Freundschaften, Solidar- und Wohngemeinschaften et al) und Beziehungswelten/Zugehörigkeiten global mobiler, transnationaler Eliten.

Was reizt mich an meinem Forschungsfeld?

Die Frage, welche Beziehungen Menschen im Kontext sich verändernder gesellschaftlicher, politischer und ökonomischer Gegebenheiten eingehen und führen können/wollen, hat mich schon immer fasziniert. Der Fokus auf den Zusammenhang von Intimität und Raum erfordert darüber hinaus eine multimethodische, multiperspektivische Herangehensweise und ermöglicht die Forschung an den Schnittstellen von Familiensoziologie, Sozialanthropologie, Humangeographie, Gender Studies und Japanwissenschaften. Bereichernd finde ich auch die Möglichkeit, meine regionalen Schwerpunkte – neben Japan auch Indien und Nepal – zu verbinden, globale Perspektiven zu entwickeln und interdisziplinäre Kooperationen zu initiieren.  

Was ist die größte Herausforderung meiner Forschung?

Abgesehen von den offensichtlichen und uns alle betreffenden Schwierigkeiten der letzten Jahre – Probleme bei der Feldforschung, Einschränkung der (internationalen) Mobilität et al – sehe ich allem voran zwei Herausforderungen. Einerseits meine Ungeduld: ich würde gerne schneller arbeiten und alle interessanten Ansätze gleichzeitig weiterverfolgen. Andererseits die prekären Arbeitsbedingungen und schlechten Zukunftsaussichten in der Wissenschaft, die insbesondere für Menschen mit Kindern oder Pflegeverantwortung ausgesprochen problematisch sind. Inhaltliche oder methodische Herausforderungen verstehe ich dahingegen eher als Chance und Möglichkeit der Weiterentwicklung.

Institutionelle Zuordnung und Aufgabe:

Dr. Nora Kottmann war Principal Researcher und Forschungsgruppenleiterin am Deutschen Institut für Japanstudien in Tokyo.

Beiträge aus dem Themenportal

Methoden und Methodologien in der Japanforschung – (digital) vor Ort

Die Japanwissenschaften sind ein interdisziplinäres Forschungsfeld und verfügen über keine „eigene“ Methodik. Sozial- und Kulturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler forschen zu verschiedensten Themen und Fragestellungen rund um Japan oder Japan im regionalen und globalen Kontext. Dabei bedienen wir uns je nach disziplinärer Verortung der unterschiedlichsten Methoden.